Valldemossa: Kleiner Ort, große Namen

Das sind diese Insel-Momente, um inne zu halten. Momente, um sich die Augen zu reiben oder kurz zu kneifen, weil es wieder so einnehmend ist: dieses Mallorca mit seinen Dörfern wie Valldemossa. Schon König Jaume II. von Mallorca (1243-1311) hatte ein Auge darauf geworfen. Der nämlich ließ sich in Valldemossa einen Sommerpalast errichten. Sohn Sancho I. baute diesen noch aus: zum Palau del Rei Sancho. Er existiert noch immer, heute kann man dort Klavierkonzerten lauschen.

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Wo Chopin komponierte

Im Sommer sind viele Touristen in dem Bergort am Fuße der Tramuntana unterwegs. Doch das schmälert nicht seinen Charme. Denn besonders die engen, romantischen Dorfstraßen sind mit Blumen und Grünpflanzen üppig geschmückt, dass es nur so blüht und sprießt. Mediterranes Leben pur.

Viele Besucher zieht es in Richtung des ehemaligen Kartäuserklosters, insbesondere zur Real Cartuja, wo die französische Schriftstellerin George Sand und der polnische Komponist Frédéric Chopin ihren berühmten Winter auf Mallorca verbracht haben. Das war 1838/39. George Sands Buch „Ein Winter auf Mallorca“ wurde weltberühmt, auch – oder vielleicht gerade weil – sie die Mallorquiner nicht immer freundlich beschrieben hat. Es ist schon ein besonderes Gefühl, einen Blick in die Kartause zu werfen, wo Chopin zum Beispiel die Regentropfen-Prélude komponierte.

Kreuzgewölbe und die alte Apotheke

Doch nicht nur die beiden Kunstschaffenden Sand und Chopin wegen ist ein Besuch der Anlage mit ihrem schönen Garten immer eindrucksvoll. Allein, um unter den schlichten Kreuzgewölben zu flanieren oder einen Blick in die altehrwürdige Apotheke mit Gefäßen aus dem 17. und 18. Jahrhundert zu werfen, lohnt sich der Weg … An diesem früheren Kloster des Kartäuserordens kommt man in Valldemossa einfach nicht vorbei.

Die fromme Catalina

Genauso wenig wie an der Heiligen Catalina. Und wie man sie verehrt: Catalina Thomás, die im Jahr 1531 in Valldemossa geboren wurde. Von den Häuserwänden leuchtet sie ein ums andere Mal auf farbigen Kacheln entgegen. Catalina galt als besonders frommes Mädchen. Sie gab sich schon als junger Mensch hingebungsvoll dem Gebet hin, ihr begegneten allerlei Wunder. 1574 starb sie 43-jährig in einem Kloster in Palma. Zwei Jahrhunderte dauerte es, bis sie selig, später dann, im 20. Jahrhundert, gar heiliggesprochen wurde. Sie ist damit eine von nur zwei Heiligen auf Mallorca, neben dem Mönch Junípero Serra aus Petra. Häufig sind kleine Laternen direkt neben dem Catalina-Kachelschmuck angebracht, die auch am helllichten Tag leuchten, um so um ihre Fürbitte zu werben.

Kartoffelgebäck à la Valldemossa

Sonntags ist Markttag in Valldemossa. Es ist einer dieser typischen mercados mit Obst und Gemüse, Brot und Honig, Ledergürteln und Grünpflanzen. Nach dem Rundgang dort ist Zeit, einen Kaffee zu trinken. Der in Valldemossa selbstredend von dem kugelrunden Kartoffelgebäck mit Puderzuckerhaube begleitet werden muss: der Coca de Patata. Es ist die Backware des Ortes! Am allerschönsten beißt man im Zitrusgarten der Café-Bäckerei Ca’n Molinas in sie hinein. Eine Wucht, dieses Eckchen, an der Vía Blanquerna 15. Wer ein Souvenir braucht, wird in der gleichen Straße in einem der Geschäfte garantiert fündig.

Kunst aus Mallorca

Ein paar Schritte weiter präsentiert die Fundación Cultural Coll Bardolet Mallorca-Kunst vom Feinsten. Dem Werk des Malers Josep Coll Bardolet, der 2007 in Valldemossa starb, ist diese schöne Immobilie gewidmet. Dort kann man nach Herzenslust die leichte, farbige Welt des Künstlers erforschen. Dazu sind Arbeiten zeitgenössischer Maler und Bildhauer zu sehen.

Auch im Winter einen Besuch wert

Valldemossa ist übrigens auch im Winter schön. Dann ist der noch geheimnisvoller, verträumter, etwas morbider auch als in den warmen Monaten. Es ist die Zeit, in der die weihnachtliche Beleuchtung verwunschen wie im Märchen strahlt – und man bestimmte Ecken ganz für sich allein hat. Zum Beispiel die Plaça de la Cartuja nahe des Klosters und der gotischen Pfarrkirche Sant Bartomeu aus dem 13. Jahrhundert.

Serpentinenfahrt in den Hafen

Was wenige wissen: Valldemossa hat auch einen Hafen. Was man so Hafen nennt. Der Port de Valldemossa jedenfalls ist eine kleine Hafenbucht. Lust auf eine Serpentinentour? Eine der schönsten Straßen der Insel schlängelt sich dorthin hinab. Die acht Kilometer sind eine ziemliche Kurverei und für ungeübte Fahrer mit großen Wagen eher nicht zu empfehlen. Für alle andere ist ein Besuch „dort unten“ den kleinen Drehwurm wert!

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